Guten Tag,
es freut mich heute das erste Interview auf dem UK-App-Blog vorstellen zu dürfen. Ich habe Karl Bäck von Atempo (Graz, AT) interviewt. Herr Bäck bietet zusammen mit seinem Kollegen Thomas Tröbinger Kurse für Erasmus+ zum Thema „Tablets and Inclusion“ an – mit im Boot sind Kooperationspartner, wie bspw. Petri Ilmonen von FAIDD (Heslinki), Gosia Kwiatkowska vom RIX-Centre oder auch James Northridge aus Irland.
Anlass des Interviews war die Preisverleihung des Erasmus + Award für den Kurs „Inclusive Education with Tablets“. Ich selbst durfte im Herbst 2014 in Graz an einem solchen Kurs teilnehmen.
UK-App-Blog: Glückwunsch zum Preis für eure Fortbildungsreihe. Was bedeutet dir der Preis?
Karl Bäck: Der Erasmus plus Award ist für mich eine Anerkennung für unsere Arbeit im Bereich des Einsatzes von Tablets um inklusives Lernen zu fördern. Einerseits bilden wir uns zu diesem Thema ständig selber fort und andererseits veranstalten wir dazu seit 2013 Kurse mit bisher über 150 TeilnehemrInnen aus den verschiedensten europäischen Ländern.
UK-App-Blog: Wie empfindest du die Workshops, die ihr von Atempo zum Thema Inclusion and Tablets anbietet? Gibt es bestimmte Erfahrungen bezüglich der Teilnehmerinnen und deren Herkunfsländer? Macht ihr das irgendwelche Muster fest, bezüglich Inklusion, bzw. bezüglich Nutzung digitaler Technologien?
Karl Bäck: Die Kurse werden sehr gut angenommen. Wir führen diese zusammen mit unseren Partnern aus Finnland, Irland und Deutschland ab nächstem Jahr neben Graz und Helsinki auch in Dublin durch. Die TeilnehmerInnen kommen aus allen europäischen Ländern, wobei wir durch unsere Kontakte besonders viele aus Finnland und Deutschland sind. Wir nennen die Kurse jetzt „Future Learning with iPads und Tablets“, da – unsere Ansicht nach – ein zukünftiges Lernen und Unterrichten digitale Medien einbeziehen sollte und diese vor allem dazu verwendet werden sollten, dass die Lernenden selbständiger lernen und dabei ihre Interessen und Fähigkeiten im Mittelpunkt stehen. Auf diesem Weg wäre dann auch die Inklusion von allen Lernenden gut möglich.
UK-App-Blog: Was denkst Du, welchen Stellenwert haben Tablets im Bereich Inklusion? Wie sehen die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Settings aus? Was sind Vorteile von Tablets gegenüber anderen digitalen Medien?
Karl Bäck: Tablets haben mal den Vorteil, dass sie viel einfacher zu handhaben sind als „normale“ Computer. Der Akku hält den ganzen Tag, sie sind leicht zu transportieren und sehr schnell einsatzbereit. Vor allem aber bieten diese Geräte die Möglichkeit verschiedene Kanäle für das Lernen zu nützen. Texte können einfach vergrößert und auch gleich vorgelesen werden. Es lassen sich auch zu jedem Thema gute audiovisuelle Unterlagen finden. Weiters können die LehrerInnen und SchülerInnen auch selber auf recht einfache Art Inhalte erstellen (Lernkarten mit Bitsboard oder quizlet oder Bücher mit Book Creator oder auch Videos). Auch die Vielfalt von Bedienungshilfen (etwa für Blinde oder Personen mit Sehbehinderungen) ist ein großer Fortschritt für die Inklusion aller Lernenden.
UK-App-Blog: wie könnte die unterrichtliche Zukunft aussehen? Welches Potential haben Tablets im schulischen Bereich? Im nachschulischen Bereich?
Karl Bäck: In der Zukunft wird es keine Klassenzimmer mehr geben, wie wir sie jetzt kennen. Die Kinder und Jugendlichen (und auch Erwachsene) lernen gemeinsam in altersübergreifenden – je nach Thema unterschiedlichen Gruppen. Schulen werden zu Bildungseinrichtungen mit unterschiedlichsten Räumen, die auch variabel genützt werden können und bei Bedarf auch Platz ist, sich zurückzuziehen. Sie sind durchlässig nach Außen und das Lernen ist nicht mehr nach Unterrichtsgegenständen orientiert, sondern auf Themen ausgerichtet. LeherInnen verstehen sich als UnterstützerInnen, die vor allem dazu beitragen, ein vertrauensvolles und sicheres Klima herzustellen. Mobile Lernbegleiter sind so selbstverständlich, dass sie gar nicht mehr der Rede Wert sind.
LINK zur Homepage von Atempo zu den Kursen „Future Learning with iPads and Tablets“
HIER
vielen Dank Karl Bäck für das Interview